EINLEITUNG

Ich saß auf einer Bank in einem malerischen Park in einem Vorort von Brisbane, der Hauptstadt von Queensland, Australien. Es war 6 Uhr morgens und es war ein herrlicher Frühlingsmorgen im Jahr 1990.

Eine Handvoll tatkräftiger Menschen joggte oder ging im Park spazieren und 2 Männer verbrachten Zeit mit ihren Hunden in einem Bereich, der näher an einer belebten Straße in der Nähe liegt, die anderen 3 Seiten des Parks waren von einem Nationalwald umgeben.

Definitiv ein Tag, um die Freuden des Lebens widerzuspiegeln. Der Himmel ist ein klares, weiches Blau und das Gras tiefgrün in Dankbarkeit für den jüngsten Regen, mit Vögeln, die durch die Gegend huschen und das Leben offensichtlich in vollen Zügen genießen.

Da ich mich sehr für Hunde interessiere, wandte ich meine Aufmerksamkeit den beiden Herren zu, die an diesem wundervollen Morgen Zeit mit ihren vierbeinigen Begleitern verbrachten. Sie waren beide ungefähr vierzig Jahre alt und einer hatte einen Golden Retriever-Rüden, der andere eine Deutsche Schäferhündin. Die Hunde ein Bild von perfekter Gesundheit und beide wurden eindeutig sehr geliebt.

Beide Herren waren an der Ausbildung ihrer Hunde in grundlegenden Gehorsamsübungen beteiligt und sie waren einander fremd. Ich beobachtete, wie der Besitzer des Goldie zuerst seine Schritte durchging, der Besitzer hatte seinen Hund von der Leine und belohnte seinen Hund kontinuierlich mit Futter und reichlich verbalem und körperlichem Lob. Die Aufmerksamkeit des Hundes war auf die Hand des Mannes gerichtet und sein lächelndes Gesicht und der ständig wedelnde Schwanz zeigten einen Hund, der jede Minute seines Trainings liebt.

Von Zeit zu Zeit verlor der Besitzer die Aufmerksamkeit des Hundes, wenn er anhielt, um Ablenkungen wie ein rückwärts schießendes Fahrzeug oder einen Hund zu erkennen, der über die Straße bellte, und um den seltsamen interessanten Geruch zu schnuppern, der vom Gras aufstieg. Der Besitzer rief seinen Hund ein paar Mal und obwohl er nur langsam zurückkam, gab der Besitzer großzügig Lob und etwas Futter. Ja, sehr viel ein Bild von einem Mann und seinem Hund, die ineinander verliebt sind.

Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf den 2. Mann mit dem Deutschen Schäferhund. Dieser Kerl war damit beschäftigt, sich in sein Trainingsprogramm einzubringen, aber seine Methode war ganz anders.

Der 2. Mann und sein Hund waren in tiefer Konzentration gefangen, als sie eine Vielzahl von Tempowechseln und Wendungen durchliefen, plötzlich anhielten, wobei der Hund zum Sitzen rutschte oder sich fast selbst auf das Gras in die Drop-Position warf. Das Gesicht des Hundes war ein Bild der Konzentration, so sehr der Mann auch versuchte, den Hund bei plötzlichen Stopps im schnellen Joggen zum Überschießen zu bringen oder plötzliche Kurven zu machen, der Hund war immer da, als wäre er am linken Bein des Mannes festgeklebt Die Führung war sehr locker.

Nach ungefähr 5 Minuten entfernte dieser Mann die Blei- und Kontrollkette und legte sie auf meine Parkbank neben seine Morgenzeitung. Dann fuhr er wie zuvor fort, wobei sich der Hund intensiv auf die Befehle des Besitzers konzentrierte und leichtes, herzliches Lob entgegennahm. Mit besonderem Interesse stellte ich fest, dass der Mann kein Essen als Belohnung einsetzte.

Ein paar Minuten später löste sich der Goldie von seinem Besitzer und rannte über die Distanz zwischen den beiden Männern, um den Deutschen Schäferhund herauszufordern, während sein Besitzer ihm erfolglos nachlief und den Hund zurückrief. Der Goldie, der seinen Besitzer völlig ignorierte, konfrontierte die Hündin mit der üblichen Körpersprache, die Aggression zeigte. Der 2. Mann, der durch die lauten Aufforderungen des 1. Mannes an seinen Hund alarmiert wurde, sah die Absichten des Goldies und bewegte sich schnell und selbstbewusst zwischen den beiden Hunden hin und her, während er gleichzeitig seinem Hund ein Halte-Handzeichen gab und ihn in seiner aktuellen Sitzposition festhielt.

Der Deutsche Schäferhund beobachtete ruhig den Goldie, der das ruhige Vertrauen seines Besitzers widerspiegelte. Die Aktion des 2. Mannes verzögerte die Absichten des Goldies so lange, bis sein Besitzer eintraf und die Kontrolle über seinen Hund übernahm.

Der 1. Mann, eindeutig eine angenehme Person, entschuldigte sich und begann ein Gespräch mit dem 2. Mann. Der 1. Bursche konzentrierte sein Gespräch auf seine Trainingsmethoden und schlug vor, dass der 2. Mann diese Methoden bei seinem Hund anwenden sollte. Der Fokus meines Trainings, hörte ich ihn sagen, war, dass der Hund sein Training genießen muss, er verwendete niemals energische Korrekturen und lobte immer mit Futter, weil es die ultimative Belohnung für den Hund war. Er gab an, dass er beim Training selten eine Kontrollkette oder Leine benutzte und war sehr beeindruckt von den Ergebnissen und fügte stolz hinzu, dass er mit seinem Hund bereits einen CD-Obedience-Titel erreicht hatte und ihn nun auf seinen CDX-Titel vorbereitete.

Beide Männer trennten sich freundlich, wobei der zweite Mann ihm für seinen Rat dankte und hinzufügte, dass er mit seinen eigenen Methoden zufrieden sei.

Der 1. Mann ging los, um ein Frisbee für seinen Goldie zu werfen, während der 2. Mann seinen Hund mit dem Rücken zur Straße in eine Sitzbank setzte, und sein Besitzer sich etwa 50 Schritte von seinem Hund entfernt auf meine Bank setzte und anfing, seine Zeitung zu lesen.

Ungefähr 5 Minuten später kam eine kleine Kreuzung aus dem hinteren Teil des Parks auf uns zu, heiß verfolgt von 2 großen, unscheinbaren Rassen, die darauf aus waren, den Kleinen zu vernichten. Diese Hunde rasten zwischen dem Goldie und dem Deutschen Schäferhund an uns vorbei in Richtung Straße. Der Deutsche Schäferhund blieb in Bezug auf die Affäre mit leichtem Interesse in Position, während sich der Goldie der Verfolgung anschloss, gefolgt von seinem Besitzer, der ihn aufforderte, zurückzukommen.

Als das Rudel die Straße erreichte, schoss der kleine Hund wie die beiden anderen durch den Verkehr auf die andere Seite in Sicherheit. Ein Kreischen der Bremsen und ein ekelhafter Knall ließen den Goldie jedoch auf der Straße liegen.

Der Besitzer des Goldies rannte zu seinem Hund und trug ihn zurück in den Park, wo ich zusammen mit dem zweiten Mann zur Hilfe eilte. Der Hund war offensichtlich dem Tode nahe und sein Besitzer war so verzweifelt, dass er mich bat, ihn und seinen Hund zur nächsten Tierklinik zu fahren.

Der 2. Mann kehrte nun zu seinem Hund zurück, brach ihn aus seiner Sitz-Halte-Position, legte ihn in sein Auto und folgte uns zur Praxis. Leider starb der Hund innerhalb weniger Minuten und ich fuhr den Besitzer nach Hause, natürlich war er vor Trauer über den tragischen Verlust seines geliebten Begleiters zerrissen.

Der zweite Mann und ich kehrten in den Park zurück, wo wir ein Eis mit seinem Hund teilten und den Vorfall besprachen. Er drückte seine Frustration darüber aus, dass der Hund keinen schmerzhaften und unnötigen Tod gestorben wäre, wenn er dazu erzogen worden wäre, gehorsam zu sein, anstatt dass der Besitzer „Training spielt“.

Mein Name ist Ross Davidson, ehemaliger Quarantäne-Hundeführer. Diese Geschichte ist wahr, und der zweite Mann im Park war der Autor – Ross Allan.

Inspektor Ross Davidson,
Nationaler Ausbildungsentwicklungsbeauftragter,
Australische Schutzdienste.
www.corporatetrainingcompany.com.au